Besseres Klima im Rat - Vorschau auf Wahlen

Ortsvorstand mit Kreisvorsitzendem (von links): Ingrid Schulte, Michael Hadaschik, Petra Krieger-Brockmann, Gisela Hauk, Angelika Mikus, Reinhard Brockmann und Lukas Lambrecht.

Bessere Stimmung in der Kommunalpolitik, ein neues Gesicht der FDP im Seniorenbeirat und ein Ausblick auf die Europawahlen bestimmten den Ortsparteitag 2024 der FDP Bad Lippspringe.  Eine besondere Freude war es der Ortsvorsitzenden Petra Krieger-Brockmann, der Ehrenvorsitzenden Anni Hossfeld (85) zur 40jährigen Parteimitgliedschaft zu gratulieren. 

Gastredner Cedric Rebbe (25) stimmte die Liberalen auf den bevorstehenden Europawahlkampf ein. Am Sonntag, 9. Juni tritt der Lichtenauer Jungliberale als heimischer Kandidat für Brüssel an. Siehe dazu den gesonderten Bericht in diesem Portal. https://www.fdp-bad-lippspringe.de/cedric-rebbe-europa-einfach-machen

Nach der Haushaltsblockade durch ein kurzzeitiges Oppositionsbündnis im Frühjahr 2023 war die Stimmung im Rathaus auf dem Nullpunkt. Daran erinnerte FDP-Fraktionschef Lukas Lambrecht in seinem politischen Rechenschaftsbericht. Nach den jüngsten Haushaltsberatungen über den Etat 2024 habe sich das Bild aber deutlich zum Besseren gewandelt, sagte er. „Nicht zu vergleichen mit dem Vorjahr.“

Lambrecht war am 15. August 2023  in die Führungsposition aufgerückt, nachdem Vorgänger Thomas Lotz weggezogen war und sein Ratsmandat zurückgab. Der Sprung ins kalte Wasser sei überraschend gewesen, aber am Ende gelungen. Der Grund: Lambrecht konnte aus seiner Tätigkeit im Kreistag schöpfen. Dort ist er Mitglied der FDP-Fraktion, die vom FDP-Kreisvorsitzenden Michael Hadaschik mit großer Erfahrung geführt wird. Von ihm habe er viel gelernt. Lambrecht dankte Hadaschik, der als Gast am Ortsparteitag teilnahm, ausdrücklich für dessen Hilfestellung.

Ortsvorsitzende Krieger-Brockmann war in dem Nachrückverfahren selbst in den Stadtrat gewechselt. Die Zusatzaufgabe mache die politische Arbeit für sie urplötzlich noch umfangreicher als ohnehin schon, sagte sie. Manchmal komme das Gefühl auf, wieder berufstätig zu sein. Dabei sei längst der Ruhestand geplant gewesen, bemerkte sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Mit nur zwei Ratsvertretern ist der Arbeitseinsatz nicht zu unterschätzen.“

Nicht alles, was in den zurückliegenden zwölf Monaten auf der Agenda stand, erfüllte sich. So musste der Bezirksvorsitzende und MdB Frank Schäffler einen zunächst zugesagten Besuch absagen. Auch die Antisemitismusbeauftrage der Bundesregierung, Ex-Ministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, steht im gesamten Jahr  2024 nicht zur Verfügung.

Als schönen Erfolg wertete Krieger-Brockmann die Demonstration für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, die alle sechs im Stadtrat vertretenen Parteien gemeinsam organisierten. Trotz Dauerregens fanden sich 250 Bürger mit einer Kerze als „Licht für die Demokratie“ am 22. März vor dem Rathaus ein. Hauptredner Erik Ernst von der Freien Wählergemeinschaft stellte das Grundgesetz und die Würde des Menschen in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Der Beifall aller politischen Lager war ihm gewiss. Viele Beteiligte lobten die Gemeinschaftserfahrung, in dem sie sich „für und nicht gegen etwas“ engagierten. 

Bei den Wahlen kam es im Wesentlichen zur einmütigen Bestätigung der Vorstandsmitglieder: Petra Krieger-Brockmann, Stellvertreter Lukas Lambrecht (Neuwahl) und Schatzmeisterin Gisela Hauk. Auch Angelika Mikus, Marisol Vinuales und Reinhard Brockmann gehören weiter der engeren Führung an. Einen echten und von allen Seiten begrüßten Wechsel gab es im Amt der FDP-Seniorenbeauftragten. Ingrid Schulte folgt auch im Seniorenbeirat der Stadt auf Anni Hossfeld, die ausdrücklich um Ablösung gebeten hatte.